Das Straßennetz ist nicht ausgebaut und die privat geführten Seilbahnen in Pakistan nur schlecht gewartet. Sie werden von der pakistanischen Bevölkerung allerdings täglich für den Weg in die Arbeit genutzt.

Der geschäftsführende Premierminister, Anwaarul Haq Kakar, fordert deshalb intensive Sicherheitsprüfungen. Denn eine mangelnde Wartung sei auch der Grund für das Seilbahnunglück gewesen, bei dem sechs Erwachsene und zwei Kinder in einer an nur mehr einem Seil hängenden Seilbahn festsaßen.

Die pakistanische Polizei hätte auf die Sicherheitsmängel hingewiesen und eine Mahnung ausgesprochen zusammen mit der Aufforderung, die Mechanik der Seilbahn zu erneuern. Auch hätten die Seile saniert und eine neue Betriebssicherheitsprüfung von der örtlichen Verwaltung durchgeführt werden sollen.

Selbst gebaut und ohne Genehmigung

Pakistanische Medien berichteten, die Gondel hätte sich am Drahtseil in einer Höhe von 900 Metern befunden. Der Katastrophenschutz korrigierte die Zahl dann später auf etwa 300 Meter herunter. Der Vorfall ereignete sich im Distrikt Battagram an einer tiefen Schlucht.

Ein altes Video der Seilbahn zeigt offene Kabinen ohne Sicherheitsmaßnahmen. Die betroffenen Fahrgäste konnten durch den Einsatz von Spezialkräften und örtlichen Helfern aus der Kabine befreit werden.

Generell seien  Seilbahnen in Pakistan  laut Angaben von BBC oft selbst gebaute Systeme mit Kabinen aus alten Autokarosserien ohne behördliche Genehmigungen von den Dorfgemeinschaften. Die betroffene Seilbahn habe ein Automechaniker gebaut. Sie verband zwei Orte, die zu Fuß mit einem zwei Stunden Marsch verbunden sind.

Das Beispiel allerdings zeigt, wie wichtig es ist, auf einen erfahrenen Seilbahnhersteller mit entsprechenden Sicherheitsstandards zu setzen. Abschließend lässt sich jedoch ein Lob auf die Helfer aussprechen – ihrer koordinierten Zusammenarbeit ist es zu verdanken, dass die Situation glimpflich ausgegangen ist.