Seilbahn & Technik
Seilbahn Schnifis steht still – Neubau?
Das gut 60 Jahre alte Tragseil des „Schnifner Bähnle“ ist defekt. Nach der Revison im März hat die Betreibergenossenschaft dem Betrieb aus Sicherheitsgründen den Riegel vorgeschoben. Das berichtet ORF Vorarlberg. Seitdem steht die Bahn still.
„Die jetzige Überprüfung hat leider ergeben, dass wir nicht mehr im Toleranzbereich sind und daher hatten wir keine andere Wahl als den Betrieb einzustellen“ ,erklärt Betriebsleiter Marcus Naumann dem ORF.
Das alte Tragseil ist schon in den vergangenen Jahren nicht immer rund gelaufen und hat die Betreiber einige Nerven gekostet. Im Februar 2003 mussten vier Männer stundenlang in der kalten Gondel ausharren. Im August 2011 retteten Bergrettung und Feuerwehr insgesamt fünf Passagiere.
Taxi statt Gondel
Über den Sommer gibt es zwar keinen Seilbahnbetrieb. Zum beliebten Ausflugsziel am Berg kommt man aber zum selben Tarif mit einem Taxidienst.
Die Betreiber wollen jetzt ein neues Tragseil beschaffen, denn die Bahn soll auf alle Fälle wieder in die Wintersaison starten können. Die Lieferungen dafür sind derzeit aber langwierig, außerdem ist so ein Seil teuer. Man rechnet mit mindestens 200.000 Euro.
Neubau steht im Raum
Insofern wird in der Region auch über einen Neubau offen gesprochen, denn schließlich kommen 45 Prozent der Seilbahngäste von hier. Rentabel sei die Bahn auch, man verzeichnet fast 45.000 Fahrgäste pro Jahr.
Schwierig sei nur die hohe Anfangsinvestition, mehrere Millionen Euro wären dafür notwendig. Eine nur etwas größere Bahn sei da gleichlohnenswert.
„Da gibt es ein sehr gutes Vorbild, das ist Sonntag-Stein. Da ist die Kabinenbahn auf 16 Personen ausgelegt und das ist eine Größe, die für Schnifis auch optimal wäre“, so Naumann.
Trotz der positiven Stimmung, verheimlicht man auch nicht eine gewisse Sorge vor einem generellen Aus für die alte Bahn.
„Ich gehe davon aus, dass wir jetzt weiterhin diesen Willen haben, die Seilbahn wirklich auch in die Zukunft zu bringen. Natürlich machen wir uns Sorgen, aber ich schau optimistisch in die Zukunft “, blickt Naumann im ORF in die Zukunft .