Seilbahn & Technik, SI 3/2022
Sunkid: Skitunnel Mit Zauberteppich
Ein Förderband in einem Tunnel – mit diesem innovativen Konzept wurde der Kreuzeckzubringer im deutschen Skigebiet Garmisch-Classic neu errichtet und der alte Seillift damit ersetzt.
Das Konzept ist nicht nur besonders, weil es unterirdisch der Skipiste verläuft, sondern auch weil es erstmals die indirekte Beaufsichtigung eines Personentransportförderbandes in Bayern ermöglicht.
Übersicht
Mit der Modernisierung des Kreuzeckzubringers dürfen sich die Gäste des Skigebietes Garmisch-Classic über noch mehr Komfort freuen:
Ein alter Seillift mit einer niedrigen Seilführung, welcher Skifahrer aus dem Skigebietsbereich Osterfelderkopf hin zur Bergstation Kreuzeckbahn zurückgebracht hat, wurde durch ein modernes Förderband in einem Skitunnel ersetzt.
Gäste können nun bequem die letzten Höhenmeter in Richtung Kreuzeck per Förderband überwinden.
Technische Daten:
Zauberteppich Kreuzeckzubringer
Zauberteppich Kreuzeckzubringer
Anwendung: |
Rückbringeranlage |
Länge |
94,5 Meter |
Gurtbreite |
900 mm |
Oberfläche |
Blue Eye |
Antrieb |
18,5 kW |
Max. Geschwindigkeit |
0,7 m/sec |
Durchschnittliche Steigung |
13,2% |
Theoretische Kapazität |
1.800 P/h |
Galerie |
Ja, Betongalerie |
Abnahme durch Norm |
EN15700 |
Vorteile
Die neue Förderbandlösung wurde in einem Tunnel installiert, welcher unterirdisch die Skipiste quert. Somit bietet diese Lösung gleich mehrere Vorteile für Gäste und Betreiber.
Die Gäste können schneller und komfortabler nach oben transportiert werden. Die Betreiber erlangen eine höhere Personenbeförderungskapazität und einen geringeren Wartungsaufwand, da die alte Lifttrasse nicht mehr präpariert werden muss.
Außerdem trennt der Tunnel die herunterfahrenden Skifahrer von denen, die nach oben befördert werden – somit wird die Sicherheit für beide Seiten erhöht.
Behördliches Neuland
Die neu errichtete Vorzeigeanlage ist nicht nur besonders, weil sie unterirdisch der Skipiste verläuft, sondern auch weil sie erstmals die indirekte Beaufsichtigung eines Personentransportförderbandes in Bayern ermöglicht.
Die Vorschriften des Landes Bayern haben bis dato solch eine indirekte Beaufsichtigung nicht ermöglicht.
Gemeinsam mit der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG und dem TÜV Süd erarbeitete SUNKID in Form einer umfangreichen Baumusterprüfung ein Konzept, das es dem Landratsamt Garmisch-Partenkirchen ermöglichte, die indirekte Beaufsichtigung so zu genehmigen.
„Das Projekt startete bereits lange vor dem eigentlichen Vertragsabschluss mit zielgerichtetem Austausch über die Interessen jedes Stakeholders (Bayerische Zugspitzbahn, Aufsichtsbehörde, TÜV). Wir konnten durch unsere große Expertise sehr rasch ein detailliertes Konzept vorlegen, welches neben den ho- hen Sicherheitsanforderungen auch die anderen Interessen abdeckte“, berichtet Manuel Kammerer, Technischer Projektleiter bei SUNKID.
KARL DIRNHOFER
KARL DIRNHOFER
Technischer Leiter Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG
Technischer Leiter Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG
„Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, besonders der Firma SUNKID war hervorragend. In kürzester Zeit konnten alle Vorgaben für die Baumusterprüfung geklärt werden. Unser Dank dafür gilt Herrn Kammerer von der Firma SUNKID. Mit dem Förderband wurde der Komfort für unsere Gäste erhöht und der Tunnel trägt erheblich zur Entschärfung einer Engstelle bei.“
Folgen
Das Fazit nach drei Monaten Betrieb mit ungefähr 115.000 Fahrten ohne Vorfälle fällt sehr positiv aus. So herrscht seitens der Skifahrer große Begeisterung über die neue komfortable Rückbringer-Lösung.