Wie schwer ist ein Drahseil?

Die Antwort darauf weiss unser Experte Konstantin Kühner: Ein Stahlwürfel mit zehn Zentimeter Kantenlänge wiegt ca. 7,85 kg. Um die Masse eines Bergbahn-Förderseils zu bestimmen, muss man also fast nur noch wissen, wieviel Volumen an Stahldraht darin enthalten ist. Die Fasereinlage und das Schmiermittel kommen als kleiner Anteil hinzu.

Wenn Standard-Seilkonstruktionen produziert werden, zum Beispiel ein klassisches 6 x 19 Seale, sind die Drahtdurchmesser durch die Litzengeometrie sehr klar vorgegeben. Man kann höchstens mit der zweiten Nachkommastelle, also im Bereich der 100stel-Millimeter geringfügig variieren.

Daher ist die Masse schon vor der Herstellung sehr genau vorhersagbar. Unsere europäische Norm, die EN 12385 Teil 8, stellt für Zug- und Förderseile Faktoren zur Verfügung, mit denen man das Gewicht einfach berechnen kann. Für ein Gleichschlagseil 6×19 Seale mit Fasereinlage z.B. lautet die Formel:

0,352 x Durchmesser² in Millimetern ergibt die Masse des Seils in kg/ 100m.

SI Kolumne:

Johanna fragt
Konstantin antwortet

SI Redakteurin Johanna Janisch                                                                                       SI Experte Konstantin Kühner

Für Tragseile jedoch funktioniert das einfache Berechnen nicht mehr. Hier hängt das Metergewicht von der Anzahl Lagen und den Profilhöhen der Z-Drähte ab, sodass man bei der Planung genauer rechnen muss.

Immerhin ist der Kreisquerschnitt von verschlossenen Spiralseilen meist zu fast 90 Prozent gut mit Stahl ausgefüllt. Das macht sie auch so steif. Da kommt ein mehrere Kilometer langes Tragseil dem Gewicht einer massiven Stange schon sehr nahe.

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