Seilbahn & Technik, SI 3/2020, SI-Alpin, Wartung & Service
ZURBRÜGG AUF DEM MOLESON: SIMPLE „WARTUNGSTRIBÜNE“ AUF KABINE
Üblicherweise werden besonders bei neuen Pendelbahnen im oberen Bereich des Kabinenhängers, vom Seilbahnhersteller Wartungsplattformen angeboten oder direkt angebaut. Diese Plattformen erlauben es, die Sichtkontrollen der Laufwerke und der, auf der Seilstrecke befindlichen Konstruktionen durchzuführen.
Für die Revisionsarbeiten, insbesondere der Zugseilzwischenaufhängungen, oder für die Überprüfung der Zugseilbefestigungen wie z.B. beim Schlaffseilauslösungstest oder für die Erneuerung der Seilendbefestigungen, ist die Anordnung dieser Plattformen nicht sehr hilfreich, weil zu weit weg. Am besten werden solche Arbeiten somit vom Kabinendach her durchgeführt. Doch dort ist in den meisten Fällen wenig Platz vorhanden und die Zugänglichkeit zu den Arbeitspunkten ist auch nicht ideal.
Und da die Ästhetik der Anlage auch eine wichtige Rolle spielt, sind feste Einrichtungen auf dem Kabinendach nicht unbedingt erwünscht. Zudem müssten sie so gebaut werden, dass die Lichtraumprofile und Sicherheitsdistanzen zwischen den fahrenden und festen Einrichtungen stets gewährleistet bleiben.
Lösung für Luftseilbahn Moleson
Somit drängt sich eine einfach montier/ demontierbare Lösung auf. Mit dieser Aufgabe wurde ZURBRÜGG SEILBAHNEN UND MONTAGEN GMBH beauftragt. Naheliegend ist eine Lösung mit einfachen Standardelementen zum Zusammenbauen. Am einfachsten und am schnellsten montierbar erweisen sich Gerüstelemente, wie sie im Baugewerbe eingesetzt werden.
ZURBRÜGG ließ für die Luftseilbahn Moleson diese Elemente so zurechtschneiden und anpassen, dass ein einfacher und schneller Aufbau auf der Kabine möglich ist. Das ganze Gerüst kann zudem mit Spannsets am Gehänge befestigt werden, ohne dass deswegen Konstruktionsanpassungen an Kabine und Gehänge nötig wurden.
Das Gerüst ist mit verschiedenen Arbeitsbühnen ausrüstbar, so dass sowohl Arbeiten auf der Strecke wie die Wartung und das Wechseln von Seilrollen in den Zwischenaufhängungen möglich sind, so auch ein guter Zugang zu den Seilendbefestigungen gegeben ist. Damit wird auch die Erneuerung der Seilvergussköpfe viel handlicher. Und zum Schutze des Kabinendaches lassen sich Aufprallschutzmatrazen, wie sie auf den Skipisten benutzt werden, einfach unter das Gerüst schieben.
Mit dieser Lösung kann das gleiche Gerüst für beide Kabinen eingesetzt werden, um die Revisionsarbeiten am Laufwerk und bei den Zugseilzwischenaufhängungen zu erleichtern. Die Idee ist somit nicht neu – aber simpel!