POMAs Life R´Way – Wie werden Seilbahnen noch nachhaltiger?

Low Impact For Environnement Ropeway – kurz LIFE R‘way: So lautet die Nachhaltigkeitsinitiative des französischen Seilbahnherstellers POMA. Wie vor allem urbane Projekte davon profitieren, zeigt Michaël Fauche, Director of Strategy and New Markets, im SI Urban Interview.

Michaël Fauche, Director of Strategy and New Markets

SI Urban: Was können wir uns unter der Initiative Life R‘way vorstellen?

Michaël Fauche: Life R‘way ist unsere praktische Antwort auf die Herausforderungen, denen unser Planet gegenübersteht.

Das betrifft erstens die Produktentwicklung, also indem wir unsere Produkte, Seilbahnen und Projekte hinsichtlich geringerer CO2-Emissionen und langer Lebensdauer optimieren – von der Planung bis zum Recycling.

Zweitens den Wissensaustausch zwischen uns und den Mitarbeitern der urbanen Seilbahnen. Wir sorgen dafür, dass sie schnell professionell und nachhaltig arbeiten. Unser Schulungsprogramm Upilot kann beispielsweise dabei helfen, energiesparende Verhaltensweisen zu übernehmen.

Drittens den intelligenten Betrieb durch die Aggregation aller relevanten Betriebsdaten – einschließlich Energieverbrauch – durch die Software SKADII, um die Effizienz der Seilbahn zu verbessern.

Wie zeigt sich Life R‘way in Stationen?

In den Seilbahnstationen verwenden wir recyceltes Material, nutzen global ansprechende Ästhetik, die gemeinsam mit den Kunden durchdacht wird und konfigurieren die Architektur so, dass sie anderen Gestaltungsformen hinsichtlich einer geringeren CO2-Bilanz überlegen ist.

So können etwa die Seitenverglasungen leicht durch Photovoltaikmodule ersetzt werden. In der Antriebsstation überzeugt der elektrische DirectDrive mit geringerem Energieverbrauch ohne fossile Brennstoffe, reduziertem Lärm und erhöhter Sicherheit der Betriebs- und Wartungsteams.

Und Life R‘way in der Steuerung?

Das Betreiben des Systems mit maximaler Sicherheit und Verfügbarkeit hat immer Priorität. Und selbst wenn es mit einer Geschwindigkeit von 7 m/s betrieben werden kann, können nachhaltige Lösungen gefunden werden.

Daher sind alle neuen Seilbahnen mit Ecodrive ausgestattet, der es ermöglicht, den Energieverbrauch zu steuern, basierend auf spezifischen Einstellungen, die vom Kunden vorgenommen werden.

Hinzu kommt die bereits erwähnte digitale Plattform SKADII, das SmartBOARD als leicht anpassbares Steuerungspult, sowie das Überwachungssystem SIVAO. Dieses analysiert die Anzahl der Passagiere in jedem Fahrzeug mithilfe von Video-Bildverarbeitungstechnologie auf Basis künstlicher Intelligenz.

Diese Betriebsunterstützung umfasst die Erkennung gefährlicher Situationen beim Einsteigen sowie die Zählung der Passagiere in den Kabinen.

Wie wirkt Life R‘way an der Strecke?

Kunden können aus unserer Palette spezifische Rollenbatterien auswählen, um die Anzahl der Stützen und Rollen zu begrenzen. Die Batterien und auch die Rollen selbst sind auf lange Lebensdauern, hohe Sicherheit und geringe Umweltbelastungen optimiert.

Für noch mehr Sicherheit und Energiereduktion sorgt das Cable Position Supervision System (CPS). Dieses verhindert gefährliche Situationen aufgrund eines seitlichen Versatzes des Seils in der Rollenbatterie.

Und bei den Kabinen?

Von der Standardversion bis zur Premiumvariante bieten unsere geräumigen und komfortablen Kabinen eine reibungslose und langlebige Mobilität. Sie bestehen aus recyceltem Material und ihr Design entspricht unserem globalen Ansatz zur Sparsamkeit.

Zudem lassen sie sich gut reparieren und restaurieren. Falls die Kabinen wirklich ersetzt werden müssen, lassen sie sich gut recyceln.

Welche Vorteile haben urbane Kunden?

Life R‘way kann urbanen Seilbahn-Initiatoren dabei helfen, dass sie überhaupt eine Genehmigung für ihr Projekt erhalten. Zudem erleichtert die Initiative oft den Zugang zu besseren Zinssätzen bei Banken, da nachhaltige Investitionen belohnt werden.

Nicht zuletzt reduziert das Programm die Betriebskosten der Seilbahn, sei es durch geringeren Energieverbrauch, längere Lebensdauer von Komponenten oder durch den sorgfältigen Umgang mit der Technik durch gut geschulte Mitarbeiter.

Interview: Thomas Surrer