SI-Urban, Stadt
Kommt nun die Ijbaan in Amsterdam?
Die Ijbaan-Idee, also eine urbane Seilbahn über den Fluss Ij (gesprochen: Ei), wurde 2014 von den Bauingenieuren Bas Dekker und Willem Wessels ins Leben gerufen. Dazu gründeten sie die Stiftung „Stichting IJbaan“, mit der private Investoren mit einbezogen werden sollen. Die Initiative muss vollständig privat finanziert werden, da die Stadt Amsterdam sich an den zu erwartenden Kosten von ca. 90 Mio. € nicht beteiligen wird.
Aktuell läuft eine Machbarkeitsstudie, um die Umsetzungsbedingungen zu prüfen. Die Ergebnisse sollen Ende des Jahres vorliegen. Die Studie wird auch Gespräche mit Anwohnern und Unternehmern beinhalten, um festzustellen, ob der Bau der Seilbahn wirtschaftlich sinnvoll ist, bevor eine endgültige Entscheidung über den Bau der Seilbahn getroffen wird. Die Amsterdamer Stadtverwaltung bestehend aus der Dreiparteienkoalition von D66, GroenLinks und PvdA muss dem Vorhaben ebenso grünes Licht geben.
©UN Studio: Lageplan mit Trassenverlauf der geplanten Seilbahn
Die Trasse würde vom westlichen Hafengebiet (Hemknoop), in dem bis zu 70.000 neue Wohnungen gebaut werden sollen, bis nach Noord (NDSM-Marina) reichen (siehe Lageplan). Laut Stichting IJbaan wäre die Seilbahn keine Touristenattraktion, sondern als Teil des ÖPNV eine ernstzunehmende Alternative zum öffentlichen Fährnetz, dass heute schon in Spitzenzeiten an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Es könnten bis zu 5.500 Personen pro Stunde mit der Seilbahn befördert werden.
Laut einigen niederländischen Zeitungen haben die Koalitionsparteien D66, GroenLinks und PvdA dem Bau der Ijbaan nun im Rahmen der Verhandlungen über die Frühjahrsfortschreibung des städtischen Haushalts grundsätzlich zugestimmt, sofern sich die Machbarkeit herausstellt. Die Planungen gehen also weiter, sodass die Ijbaan im besten Fall schon 2027 in Betrieb gehen könnte. Bis dahin sind für die Initiatoren Bas Dekker und Willem Wessels aber noch einige Hürden zu nehmen.
©UN Studio: Mögliches Stationsgebäude der Ijbaan