Câble C1 in Paris: Seilbahn auf der Zielgeraden

Das Seil ist gespleißt, die Kabinen sind testweise eingehängt und sogar die Buslinien wurden bereits umgeplant – das urbane Seilbahnprojekt Câble C1 in Paris ist auf der Zielgeraden. Über den Stand der Bauarbeiten an der DOPPELMAYR-Seilbahn – und was noch folgt.

Neue Mobilität für 20.000 Einwohner: Die Seilbahn Câble C1 des Herstellers DOPPELMAYR ist die Antwort auf eine langjährige Mobilitätsherausforderung im Süden von Paris. Sie wird das öffentliche Verkehrsnetz der Region Île-de-France erweitern und mehrere Pariser Vororte im Département Val-de-Marne besser
ein- und anbinden.

So verbessert die Seilbahn die Zugänglichkeit ins Pariser Metronetz und entlastet den internen Verkehr. Die 4,5 Kilometer lange Strecke umfasst fünf Stationen, welche die Stadt Créteil mit den Gemeinden Limeil-Brévannes, Valenton und Villeneuve-Saint-Georges verbindet.

Insgesamt wurden drei Jahre Bauzeit veranschlagt, um die vier Kommunen durch eine Investition von 138 Millionen Euro miteinander zu vernetzen. Dies ist günstiger als eine Straßenbahnlinie und ermöglicht eine Reisezeitersparnis von bis zu 18 Minuten pro Fahrt.

Der Streckenverlauf der Câble C1:

Die 4,5 Kilometer lange Strecke umfasst fünf Stationen.

Projekt 2025 vor dem Abschluss

Die Stützen, die Seilbahntechnik und das Seil sind zum Großteil bereits montiert, der Seilspleiss ist mittlerweile abgeschlossen. Sogar die 105 Kabinen sind geliefert und wurden zum Teil bereits eingehängt. Ab Mai finden die elektrischen Inbetriebnahmen statt. Sektion für Sektion wird die Betriebsbereitschaft hergestellt.

Im Anschluss daran werden ab September die Gewerke abgenommen. Die Eröffnung der Seilbahn ist für Ende 2025 geplant.

Der Bauprozess ist in vollem Gange:

Die Kabinen von CWA wurden testweise bereits eingehängt.

Stationen werden zu Hubs

Auch der Bau der fünf Stationen geht voran. So entsteht in Pointe du Lac ein multimodaler Knotenpunkt mit direktem Umstieg zur U-Bahn.

Die Zwischenstation Limeil-Brévannes wiederum wird als Betriebszentrum der Seilbahnlinie fungieren – mit Wartungsmöglichkeiten, Reinigungsplätzen und Abstellbahnhof für die Kabinen. Sie soll zudem dem Stadtviertel „Temps Durables“ neue Impulse geben.

Die zweite Zwischenstation Valenton entsteht auf einer Anhöhe und erschließt das umliegende Wohngebiet. Die dritte Zwischenstation La Végétale ist als Eckstation ausgeführt, um die Seilbahn in Richtung Villa Nova zu verbinden. Dort befindet sich die Endstation.

Flexible Konstruktionslösungen

ermöglichen den Weiterbestand der Infrastruktur und des Straßenverkehrs.

Alle fünf Stationen wurden mit minimalem Platzbedarf und Fußabdruck geplant und ausgeführt, haben eine geringen Beitrag zur Versiegelung und stören nicht die Umgebung. Sie sind so konzipiert, dass sie sich bestens in die bestehende Landschaft einfügen – inklusive begrüntem Dach.

Alle Haltestellen bieten zudem Fahrradabstellanlagen und Sanitärräume. Das absolut barrierefreie Wegekonzept von den Gehsteigen, Bushaltestellen und angrenzender Infrastruktur bis in die Kabinen und wieder retour ist besonders hervorzuheben. So gelingt Inklusion und ÖPNV.

Das örtliche Busnetz

wird bis bis zur Betriebseröffnung der Seilbahn an die Seilbahnlinie angepasst.

Integration in grünen Korridor

Konkret werden die Stationsumfelder und die neue Infrastruktur für die Busanbindungen, Fahrrad- und Fußwege angepasst sowie in eine einheitliche Gestaltung mit einbezogen. Plätze und Grünanlagen sollen die Stationen optisch aufwerten. Die Strecke zwischen Limeil-Brévannes und La Végétale wird neue Verbindungen schaffen und Wege abkürzen.

Darüber hinaus ist sie als „grüner Korridor“ geschützt: Stützen, Stationen und Wege integrieren sich in den Landschaftsraum. Bereits in der Konzeptionsphase (seit 2014) achteten die Verantwortlichen darauf, möglichst viele Bäume zu erhalten. Es werden nun über 500 Bäume neu gepflanzt. 200 junge Bäume erhöhen die Qualität des Grüngürtels zusätzlich.

Der „grüne Korridor“ wird zukünftig als Naherholungsraum den umliegenden Bewohnern dienen, den Zugang zur Natur fördern und durch die neuen Wege den Fahrradpendlern schnelle Verbindungen ermöglichen.

Die Seilbahn wird in das Mobilitätskonzept integriert:

Die Stationen werden als Mobilitätshubs passend in die Umgebung eingefügt und ermöglichen einen nahtlosen Umstieg auf Bus und U-Bahn.

Buslinien werden umgeplant

Bereits im März 2025 hat der städtische Verkehrsbetreiber Ile-de-France Mobilités damit begonnen, den Busverkehr neu zu organisieren, um die Seilbahn optimal in das multimodale Mobilitätskonzept einzubinden. Um Reisezeiten zu reduzieren, werden bestehende Linien geändert und deren Frequenzen angepasst sowie neue Linien geschaffen und Haltestellen errichtet.

Als voll in das ÖPNV-System integrierter Bestandteil des Mobilitätskonzeptes wird die Seilbahn gleich wie Metro und Bus zu benützen sein. Ein Ticket für alle Fahrten.

Technische Daten

Câble C1 Paris

Länge: 4,5 km
Stationen: 5
Fahrgeschwindigkeit: 6 m/s
Fahrzeit (gesamte Strecke): ca. 18 min
Anzahl Kabinen: 105
Kapazität der Kabinen: 10P
Förderleistung: 1.600 P/h
Anzahl Stationen: 5
Anzahl Stützen: 30