Cable Car World 2024: Der große Nachbericht

600 Besucher aus 21 Ländern sowie 51 Austeller und 17 Partner aus zehn Nationen: Das ist die Bilanz der zweiten Ausgabe der Kongressmesse Cable Car World. Offensichtlich sehen immer mehr Städte das Potential urbaner Seilbahnen.

Vom 4. bis 5. Juni 2024 konnte die Kongressmesse Cable Car World ihren Status als innovative Fachveranstaltung für Mobilitätslösungen auf der Plus-Eins-Ebene ausbauen und wesentlich dazu beitragen, Entscheider zu vernetzen und urbane Seilbahn-Projekte voran zu treiben.

Über 600 Messe- und Kongressteilnehmende aus 21 Ländern – darunter Delegationen aus Brasilien und Sierra Leone sowie des Netzwerkes C40 Cities und der Internationalen Organisation für das Seilbahnwesen OITAF – informierten sich bei 51 Ausstellern und 17 Partnern aus zehn Nationen über Technologien, Produkte und Dienstleistungen. Anziehungspunkte waren das Mobility Lab mit Science Wall und City Lab sowie ein Seilbahnmodell und der Cable Car Congress.

Fatzer-Trux Team (v.l.). Matthias Stacher, Erik Riefer, Tobias Weiss. Bilder: © SI/Surrer, soweit nicht anders angegeben

Georg Schober (links) und Peter Hofer (2. v.l.) sprachen mit ihren Kunden Polyma Energiesysteme – Sebastian Ray (r.) und Steffen Link – über die Leistungen der TÜV Süd.

REMEC/SISAG brachte die KI zur Messe Essen.

Martin Gfall von Zimm im Kundengespräch

Der Informationsbedarf auf der Cable Car World 2024 war hoch. Sowohl das Thema „urbane Seilbahnen“ an sich als auch spezielle Aspekte wie etwa Förderkulissen und rechtliche Rahmenbedingungen stießen auf großes Interesse beim Fachpublikum.

„Die Cable Car World hat 2024 einen neuen Stützpfeiler gesetzt. Seit der letzten Messe haben urbane Seilbahnen einen enormen Schub erfahren. Was in anderen Teilen der Welt in der Verkehrsplanung bereits etablierte Praxis ist, nimmt in Deutschland und Europa mehr und mehr Fahrt auf.

Viele Besucherinnen und Besucher sind wiedergekommen, um ihre Pläne zu konkretisieren“, resümiert Dominik Berndt, Geschäftsführer der Cable Car World GmbH und Partner der Kongressmesse.

„Auch bei den Seilbahn-Herstellern ist das Thema zu einem festen Bestandteil in ihrer Produktentwicklung geworden. Wir freuen uns, dass die Industrie die Cable Car World als neue Präsentationsplattform angenommen hat und gemeinsam mit der Messe Essen zu einem internationalen Branchentreffpunkt ausbauen möchte“, ergänzt Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Messe Essen GmbH.

Großes Interesse rief der Leitner-Stand hervor.

Stephan Obexer von der Ropeway Project Group (2. v.l.) mit seinen Kunden von der Gebag Duisburg (v.l.) Philipp Gladen, Stefan Christochowitz und Jessica Kirstein

Doppelmayr präsentierte die erste Seriengondel der derzeit im Bau befindlichen Seilbahn in Paris.

Alexander Depser (links) und Maximilian Politsch vertraten das Ingenieur- und Beratungsunternehmen MRK.

Die Messe

Die Aussteller boten eine Vielzahl an Produkten und Dienstleistungen an, die auf den urbanen Einsatz von Seilbahnen zugeschnitten sind. So wird etwa das Design der Kabinen auf die Bedürfnisse des ÖPNV angepasst:

DOPPELMAYR brachte eine Seilbahngondel mit nach Essen, die 2025 in Paris auf einer Trasse von 4,5 Kilometern zu ihrer Jungfernfahrt aufbrechen wird. LEITNER präsentierte eine Kabine, die bereits erfolgreich in Mexiko-Stadt in Betrieb ist und Personen auf einer Strecke von rund elf Kilometern befördert.

Eine Delegation aus Freetown „Sierra Leone“ ließ sich die Messe nicht entgehen.

Florian Jandl (links) und Hans-Georg Leitner waren für Baucon vor Ort.

Florian Immoos informierte über Bergesysteme.

Von anderen Städten der Welt lernen

Beispiele aus der Praxis bildeten einen der Schwerpunkte im integrierten Cable Car Congress. Zu Gast war unter anderem der Betreiber des größten ÖPNV-Seilbahn-Netzes der Welt „Mi Teleférico“, der von seinen Erfahrungen in La Paz, Bolivien berichtete.

Sierra Leone war mit einer ganzen Delegation zur Cable Car World gereist. In der Hauptstadt Freetown würde eine Seilbahn durch die neugewonnene Mobilität vor allem wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt bedeuten, machte Freetowns Oberbürgermeisterin Yvonne Aki-Sawyerr OBE in ihrem Vortrag deutlich.

Hinweis:

Die Vorträge und Science Wall Poster der Cable Car World werden auf SI Urban nach und nach detailliert als Artikel aufbereitet.

Seilbahnplaner Stephan Salzmann sprach über seine Erfahrungen zu urbanen Seilbahnprojekten in Indien.

Nach einer Videobotschaft des deutschen Verkehrsministers Volker Wissing eröffnete sein Staatssekretär Hartmut Höppner die Cable Car World.

Über das Potential von urbanen Seilbahnen für Afrika sprach Yvonne Aki-Sawyerr, Oberbürgermeisterin von Freetown (Sierra Leone).

Zehn Jahre Erfahrung mit dem größten urbanen Seilbahnnetz  der Welt – Mi Teleférico  – teilte Cesar Portillo aus La Paz (Bolivien).

Interaktives Messekonzept kam gut an

Die Cable Car World 2024 brachte den Besuchern das Thema über verschiedene Formate näher. Kern der Messe war das Mobility Lab powered by Bartholet & Leitner. Die Kommunikationsfläche wurde vielfach für Gespräche mit Expert*innen aus Beratung und Planung oder vertiefende Workshops genutzt.

Sie war auch Startpunkt für geführte Rundgänge. Besondere Aufmerksamkeit galt dem City Lab, das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr unterstützt wurde.

Bogotá, Bonn, Duisburg, Freetown, Herne, München, Oberhausen, Offenbach, Toulouse und der Verkehrsverbund Rhein-Neckar stellten ihre laufenden Seilbahn-Projekte vor.

Sehr konkret wird beispielsweise eine Verbindung über den Rhein in Bonn geplant. Das Projekt erfüllt die Kriterien für eine öffentliche Förderung und hat damit beste Chancen, umgesetzt zu werden. Auch Herne setzt auf eine urbane Seilbahn. In der Ruhrgebietsstadt soll ein neues Technologie-Quartier mit dem Bahnhof in Wanne-Eickel verbunden werden.

In vier Podiumsdiskussionen erörterten ausgewählte Speaker die Themen des Kongresses.

Im Mobility Lab trafen die Besucher in Workshops auf Experten der Branche.

An der Science Wall veröffentlichten Universitäten und Forschungseinrichtungen ihre Erkenntnisse über urbane Seilbahnen.© Messe Essen

Am ersten Messetag bot der Netzwerkabend eine gute Gelegenheit ungezwungen Kontakte zu knüpfen.

Podcast-Kabine & Messeheft

Als Fachmagazin war auch SI Urban auf der Cable Car World vertreten. Mit der Ausgabe SI 2/2024 als offizielles Messeheft im Gepäck, vernetzten sich Redaktion und Vertrieb einmal mehr eng mit der wachsenden Branche. Besonderes Highlight war die CWA-Podcast-Gondel, in der zahlreiche Interviews für das Cable Car Radio aufgenommen wurde.

SI Urban Herausgeber Gerald Pichlmair im Podcast-Interview mit Christoph Rittersberger vom Mobilitätsdienstleister Transdev

Die Podcast-Kabine im Foyer der Messe Essen war ein echter Hingucker.

Standbetreuerin Sandra Kanzler, Kundenberater Laurin Strolz und Herausgeber Gerald Pichlmair präsentierten stolz die SI Urban als offiziellen Medienpartner der Cable Car World.

Yvonne Aki-Sawyerr OBE, die Oberbürgermeisterin von Freetown (Sierra Leone) sprach mit SI Chefredakteur Thomas Surrer über die Seilbahnpläne in ihrer Stadt.

Save the date!

Interessierte können sich bereits jetzt den neuen Termin im Kalender notieren: Die nächste Cable Car World und der integrierte Cable Car Congress finden am 9. und 10. Juni 2026 in der Messe Essen statt. Infos unter: www.cablecarworld.de