Durban

Urbane Seilbahn an der Küste?

Im südafrikanischen Durban wird über ein städtische Seilbahn diskutiert, welche die Orte „The Point“, „South Beach“ und „Florida Road“ miteinander verbinden soll.

Investor Jonny Friedman hat nach Studienreisen in südamerikanische Seilbahn-Städte – darunter La Paz mit seinen aktuell acht Seilbahnlinien – ein ähnliches Verkehrssystem in Durban vorgeschlagen, wie „Berea Mail“ berichtet. Konkret hat der Stadtentwickler zwei Linien geplant, die mit 2,5 bzw. drei Kilometern kurz genug sind, um „lebensfähig, erreichbar und erweiterbar“ zu sein.

„Durban Point“, die Hafenstadt der Metropole, soll mit der Seilbahn besser erschlossen und dadurch mit der Innenstadt und dem South Beach verbunden werden. Damit würden sich auch die Parkplatzprobleme an der Florida Road lösen, indem vor Ort 800 kostenpflichtige Stellplätze geschaffen werden.

„Zudem könnten die Gastronomie und der Einzelhandel an der Florida Road mehr Kunden generieren“, sagt Friedman. Da eine Seilbahn Menschen leicht von einem Stadtviertel zum anderen transportieren kann, wird einer Überlastung der Straßen vorgebeugt.

„Nichtzuletzt würden durch die Seilbahn mehr als 200 dringend benötigte Arbeitsplätze geschaffen“, ist Friedman überzeugt.

Der Initiator schlägt eine Zusammenarbeit zwischen privater und öffentlicher Hand vor. Zwar sollte sich die Seilbahn langfristig selbst tragen, zunächst gelte es aber, die Einwohner an das neue Verkehrsmittel zu gewöhnen, indem sie es ausgiebig testen. „Die Pilotstrecke muss dort verlaufen, wo wir uns sicher sind, dass sie realisierbar ist.

Zudem muss die Seilbahn rasch erweitert werden können“, sagt der Stadtentwickler. Dazu wurden bereits drei kommunale Grundstücke für Stationen zur Verfügung gestellt. „Die direkte Verbindung von Point, South Beach und Florida Road eröffnet unzählige Perspektiven und kann Tausende von Menschen pro Tag transportieren, freut sich Friedman.

Rashiq Fataar, Leiter der Denkfabrik „Our Future Cities and Future Durban“ ist ebenfalls von der Idee überzeugt: „Südamerikanische Städte machen es uns vor: Innovative öffentliche Räume, welche die Gesellschaft durch Infrastruktur sozial verändern, indem etwa Seilbahnen dort platziert sind, wo sie am dringensten benötigt werden.“

Auch Cheryl Johnson vom Community-Projekt „Save our Berea“ kommentiert die Seilbahn-Idee positiv: „Überall in der Stadt sind informelle Siedlungen entstanden. Deren Bewohner müssen entweder zu Fuß gehen oder teure Transportmittel nehmen, um ferne Arbeits-, Schul- und Freizeiteinrichtungen zu erreichen.

Eine Luftseilbahn kann einkommensschwache Menschen in die Stadt und an die Strände bringen, Transportkosten senken und der Bevölkerung Freude bereiten.“ Die Seilbahn würde also den öffentlichen Raum verbessern, zur Gestaltung einer inklusiveren Gesellschaft beitragen und die Lebensqualität erhöhen. ts

Jonny Friedman, CEO von Urban Lime, die Gewerbeflächen und Städte entwickelt:

„Die Stadt Durban ist mit ihren Tälern und Hügeln der idealer Standort für eine urbane Seilbahn. Die Stadtregierung müsste daher eine Machbarkeitsstudie durchführen. Wir schlagen vor, dass die ersten Seilbahnlinien The Point, South Beach und Florida Road miteinander verbinden.“