SI Urban 1/2024, Stadt
Lateinamerika: Erfolgslauf urbaner Seilbahnen
Lateinamerika ist Vorreiter, wenn es um die urbane Seilbahn geht. Der Erfolg bereits realisierter Anlagen ist groß und inspiriert zu weiteren Zukunftsprojekten. In Kolumbiens Hauptstadt Bogotá entstehen derzeit die DOPPELMAYR-Seilbahnen zwei und drei.
Die 3,3 Kilometer lange 10er-Gondelbahn Cable Aéreo de Potosí soll 2027 in Betrieb gehen. Rund 600.000 Einwohner werden künftig von der komfortablen, unkomplizierten und klimafreundlichen Verbindung profitieren.
Diese bringt ihre Fahrgäste dann in nur zehn Minuten vom Stadtteil Potosí im Südwesten von Bogotá zur Haltestelle des öffentlichen Bussystems TransMilenio.
„Die neue Seilbahn wird unseren Bürgerinnen und Bürgern auf ihren täglichen Wegen eine Reisezeitersparnis von 30 Minuten ermöglichen“, berichtet Claudia López Hernández, ehemalige Bürgermeisterin von Bogotá, und führt weiter aus: „Außerdem werden wir die vier Stationen mit neuen, sozialen Einrichtungen ergänzen. Dazu gehören Schulen, Kindergärten, Pflegeeinrichtungen sowie Zentren für Gesundheit, Kultur und Sport. Damit trägt dieses Projekt zu mehr Lebensqualität für die Menschen in unserer Stadt bei.“
Teleférico San Cristobal: Anschluss an Verkehrsknotenpunkt
Auch San Cristóbal, der südöstlich gelegene 4. Stadtbezirk von Bogotá, wird in Form einer DOPPELMAYR-Seilbahn angebunden. Die Seilbahn knüpft sicher, schnell und zuverlässig an den Verkehrsknotenpunkt Portal 20 de Julio an und somit auch an das Bussystem TransMilenio.
Die neuen urbanen Seilbahnprojekte
von DOPPELMAYR in Lateinamerika.
Ab 2026 soll die 10er-Gondelbahn die Lebensqualität der rund 400.000 Einwohner des Stadtbezirks erhöhen. Die Verantwortlichen erwarten sich von beiden Seilbahnprojekten in Bogotá einen ähnlichen Erfolg und eine äußerst positive Auswirkung auf die Gesellschaft, wie von der 2018 eingeweihten TransMiCable-Seilbahn in Ciudad Bolívar.
Die Einwohner dieses, bis dahin verkehrstechnisch schlecht angebundenen Stadtteils, profitieren seitdem erheblich von der zuverlässigen, schnellen und bequemen Verbindung: Täglich nutzen bis zu 20.000 Einwohner die Seilbahn als Transportmittel.
Cablebús Línea 3: Positive soziale und wirtschaftliche Veränderung
Mexiko rüstet sich ebenfalls mit urbanen Seilbahnprojekten für die zukünftigen Mobilitätsanforderungen seiner Städte. So befindet sich derzeit mit der Cablebús Línea 3 die dritte Seilbahnline in Mexiko City im Bau.
Sie verbindet die Stadtteile Los Pinos und Vasco de Quiroga auf einer Strecke von 5,5 Kilometern. Sie verfügt über sechs Stationen und ist auf 12 Millionen Passagiere pro Jahr ausgelegt.
Aus Erfahrung berichtet Konstantinos Panagiotou, CEO DOPPELMAYR Mexiko, dass durch die Leistungsfähigkeit der Seilbahn Arbeitsplätze, Schulen und Ausbildungsstellen schneller erreichbar sind.
Damit ist die Cablebús Línea 3 ein weiterer wichtiger Baustein für die Vernetzung des urbanen Gefüges, die Stadtviertelaufwertung sowie die Transformation des öffentlichen Verkehrssystems hin zu mehr Nachhaltigkeit.
Die Seilbahn TransMiCable Ciudad Bolivar
in Bogotá in Kolumbien fügt sich seit 2018 optimal ins öffentliche Verkehrsnetz der Stadt ein.
Uruapan 1: Mexico City als Vorbild
Drei Milliarden Pesos (rund 155Mio. Euro) investiert die Regierung des mexikanischen Bundesstaats Michoacán in den Bau einer urbanen Seilbahn – inklusive von Gebäuden und begleitender Baustrukturen – in der Großstadt Uruapan.
Die Seilbahnverbindung wird 8,4 Kilometer lang sein und soll bis zu 1.500 Personen pro Stunde und Richtung befördern.
„Projekte wie dieses haben einen positiven gesellschaftlichen Effekt, da sie nicht nur eine schnelle, sichere und barrierefreie Transportmöglichkeit für die Bevölkerung bieten, sondern auch als wirtschaftlicher Motor im Bereich der Seilbahnstationen fungieren“, sagt Konstantinos Panagiotou und unterstreicht: Mit der Entwicklung dieser Seilbahn setzen wir einen großen Schritt in der Transformation des öffentlichen Nahverkehrs hin zu mehr Nachhaltigkeit in Uruapan.“
Teleférico Bicentenario: Auftakt für urbane Seilbahnmobilität
Ein weiterer Startschuss für den Bau einer städtischen Seilbahn wird in Santiago de Chile gegeben. Die rund 3,4 Kilometer lange Strecke wird drei Gemeinden von Huechuraba am Nordrand des Stadtgebiets bis Providencia im nördlichen Stadtkern verbinden und soll im Jahr 2026 in Betrieb gehen.