Smarte Urbane Mobilität- SCHLAGWORT ODER KOMMT SIE WIRKLICH?

Es wird immer wieder von der sogenannten smarten Mobilität gesprochen, aber was versteht man darunter und wie kann dieser Ansatz das Transportwesen wie wir es kennen revolutionieren?

Die Urbanisierung ist der Hauptgrund für das steigende Angebot im Bereich Smart Mobility.

Die Städte dehnen sich weiter aus und die Bevölkerungsdichte nimmt immer weiter zu, doch die Mobilität kann mit diesem Wachstum nicht mithalten. Anstelle also für mehr Verkehr zu sorgen, geht man einen anderen Weg und stellt intelligente Angebote zur Verfügung. Diese smarten Lösungen helfen dabei , die Kapazitätsgrenzen zu verschieben und die Auslastung zu verbessern.

Die Bereiche Medien und Handel sind schon früh auf den „Digitalisierungszug“ aufgesprungen. Der Mobilitätssektor ist hier deutlich Träger und kommt nun erst langsam in Fahrt. Intelligente, autonome Betriebe sind hierbei ein deutlicher Schritt voran.

Was kommt?

„Wer für die Zukunft bereit sein möchte, muss neue Mobilitäts-Services erschließen“, so Gerhard Sessing, Siemens Mobility Consulting München. „Dabei ist es aber auch wichtig, die Wünsche der Kunden nicht aus den Augen zu lassen.

Shared Mobility wurde gerade vor der Pandemie gerne genutzt, jetzt sind die Zahlen teilweise wieder rückläufig, da Fragen zur Hygiene nicht so einfach beantwortet werden können.“

Egal welches Transportsystem thematisiert wird, für den Betreiber ist der wichtigste Faktor sicher die Rentabilität. Wenn die Betreibung eines Systems nicht wirtschaftlich möglich ist, wird es schneller als gedacht wieder verschwinden.

„Ein Beispiel hierfür sieht man gerade in vielen Städten mit den E-Rollern. Als sie aufgekommen sind, kamen plötzlich immer mehr verschiedene Anbieter hinzu, nun merkt man aber bereits, dass nach wenigen Jahre viele den Betrieb wieder einstellen mussten und nur wenige zurückbleiben.

Diese scheinen aber einen Weg gefunden zu haben, das Angebot so zu gestalten, dass Kunde und Anbieter profitieren“, erklärt Sessing. Es gibt viele Prognosen, in welche Richtung sich der Verkehr zukünftig entwickeln wird, doch eine konkrete Einschätzung ist schwer vorzunehmen, einige der größeren Trends zeichnen sich derzeit jedoch sehr deutlich ab.

1. Verbesserung des Fahrerlebnisses

Während die Hauptaufgabe eines Transportsystems früher einfach nur der Transport war, stellt man nun auch immer mehr Ansprüche an den Komfort.

Das bedeutet aber nicht nur einen gemütlichen Sitz und eine pünktliche Verbindung. Der erste Schritt hin zu mehr Fahrkomfort wurde bereits mit der Einführung von W-Lan Systemen getan.

Diese sind aber derzeit noch nicht immer verlässlich. An der Netzstabilisierung wird schon getüftelt. Diese wird das Reisen deutlich erleichtern. Denn die Zeit kann optimal genutzt werden.

2. Effiziente Nutzung

Wie bereits anfangs erwähnt, wird der Verkehr zunehmend intelligenter. Apps suchen die schnellste Verbindung für die beste Stauumfahrung. Parklücken oder Tankmöglichkeiten werden von verschiedenen Anbietern angezeigt.

Auch der ÖPNV zeigt hier bereits gute Prototypen. Crowd Management Tools schützen vor überfüllten Stationen und helfen dabei die Fahrgäste richtig zu lenken (siehe SI Urban 2/2020 Seite 34-35).

3. Autonomer Betrieb

Testprojekte in diesem Sektor gibt es für zahlreiche urbane Transportsysteme. Zug, U-Bahn und auch Bussysteme werden bereits seit längerem in verschiedenen Städten auf die Funktionsfähigkeit im urbanen Betrieb getestet.

Aber auch neue Systeme im urbanen Verkehr, wie zum Beispiel die Seilbahn, zeigt bereits ihr Know-how im Bereich autonomer und intelligenter Betrieb.