Nach 13 Jahren bekommt Zagreb endlich wieder eine Seilbahn. Startschuss für die Aufstiegshilfe, welche vom Stadtzentrum auf den Gipfel des Sljeme führen wird, gab die Unterschrift des Zagreber Bürgermeisters Milan Bandić im Januar letzten Jahres.

Im Januar 2019 unterschrieben der Bürgermeister Milan Bandić und der Minister für Staatseigentum Goran Marić einen Vertrag zur Freigabe von Landfläche für den Bau einer Seilbahn auf den Gipfel des Zagreber Hausberges.

Das beliebte Naherholungs- und Skigebiet lockt zahlreiche Besucher und Aktivurlauber an und auch die Lokalbevölkerung hält sich gerne am Sljeme auf. Die Anbindung der Stadt an das nördliche Umland durch die Seilbahn ist daher ein Herzensprojekt für viele Bewohner der Region.

Während des Bieterverfahrens für den Bau der neuen Anlage gingen drei Angebote ein, wobei der Zuschlag am Ende an den österreichischen Seilbahnhersteller DOPPELMAYR/GARAVENTA ging. Im oberen Teil der Trasse gab es schon einmal eine Seilbahn, welche aber stillgelegt wurde.

Die neue Anlage haucht nun der alten Anbindung wieder neues Leben ein und erweitert das Angebot für die Gäste. Während die ursprüngliche Seilbahn rein für den Wintersport genutzt wurde, wird die neue Trasse nun um eine urbane Komponente erweitert.

Die neue Bahn wird an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden, denn die Talstation befindet sich in unmittelbarer Nähe zu einer Straßenbahnstation, die im Zuge des Projektes ebenso modernisiert wird. Der Betrieb ist auf das ganze Jahr ausgelegt, im Sommer fungiert die Anlage als Ausflugsbahn und im Winter zusätzlich als Zubringer zum Skigebiet am Sljeme.

Die rund fünf Kilometer lange, kuppelbare 10er-Gondelbahn wird über insgesamt vier Stationen verfügen. Die erste Zwischenstation dient der Ablenkung der Strecke, in der zweiten befindet sich ein Unterflurantrieb, der zwei Seilschleifen über eine doppelrillige Seilscheibe gemeinsam antreibt.

Die Bauarbeiten gehen trotz unerwarteter Verzögerungen im Sommer 2019 planmäßig voran, weshalb einer Eröffnung am 31. Mai 2020 zum Zagreber Stadtfeiertag nichts im Wege stehen sollte.