Mythologische Monster als Inspiration für eine moderne Verkehrslösung

Eine Verkehrsverbindung zwischen Sizilien und Süditalien ist bisher noch ein Traum. Frühere Architekturwettbewerbe haben zwar eine Reihe interessanter Ideen für mögliche Verbindungen hervorgebracht. Bisher konnte aber noch keine das Interesse der italienischen Regierung wecken.

Der Vorschlag des Architekten Adriano Saverio Marchisciana geht hier einen Schritt weiter. Nicht nur eine Verbindung, sondern ein ästhetisches Infrastrukturprojekt soll es werden – Seilbahn inklusive. Für den Italiener ist klar, dass man sich nicht nur auf die technischen Aspekte fokussieren darf.

Ein Projekt dieser Dimension braucht eine starke kulturelle Verwurzelung, um die Bevölkerung zu begeistern. Dies soll die im Mittelmeerraum verankerte Mythologie erfüllen. „Ich untersuchte die fantastischen Geschichten über diesen eindrucksvollen Ort, die von den alten Griechen erzählt wurden.

Sizilien

Sie glaubten, dass hier zwei riesige Seeungeheuer lebten, Scylla und Charybdis. Wie Homer uns in der Odyssee erzählt, überwältigten die beiden Bestien sogar Odysseus und seine Mannschaft. Meine Hauptreferenz für das Projekt war diese starke Verbindung des Ortes mit der Anwesenheit dieser beiden riesigen mythologischen Meerestiere“, berichtet Marchisciana auf seinem Blog.

Die beiden „Monster“ sollen sich bei dem Projekt als Türme an je einer Seite der Straße von Messina befin- den und diese so beschützen. Zusätzlich soll die etwa drei Kilometer lange Hängebrücke zu Ehren des Monsters Scylla sechs große Windturbinen bekommen. Diese Turbinen sind für die Erzeugung von sauberem Strom ausgelegt, wodurch die Brücke energieautark wäre.

Die Stützen sollten 396 m hoch und 3.200 m voneinander entfernt sein. Diese Höhe wird unter anderem benötigt, da der Entwurf des Architekten eine Seilbahn vorsieht. Diese fährt durch die „Köpfe“ der beiden Monster und beschert den Besuchern so ein spektakuläres Erlebnis.

Die Brücke würde mehr als nur ein Transportsystem schaffen. Sie spielt mit der Idee der Emotionalisierung von Verkehrsmitteln und wäre sicher ein Highlight für Pendler und Touristen.