SI Urban 1/2021, Tourismus
Nach Koblenz hebt auch Mannheim ab
Die Bundesgartenschau blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits seit 1951 wird das zweijährige Event regelmäßig ausgerichtet. In dieser Zeit konnte man viele Erfahrungen in der Organisation eines solchen Großevents sammeln. Ein wichtiger Punkt, neben der Frage nach dem richtigen Austragungsort, ist bereits zu Beginn der Planungsphase die Mobilität. Auf
welche Weise kann die An- und Abreise für größere Menschengruppe effizient gestaltet werden und wie findet die Bewegung vor Ort statt. Das Gelände der BUGA 23 umfasst nämlich zwei Areale. Den Spinelli-Park und den Luisenpark, der bereits Hauptveranstaltungsort bei der Bundesgartenschau 1975 war. Verbunden werden diese beiden Flächen durch eine temporäre Seilbahnanlage des österreichischen Herstellers DOPPELMAYR.
Zwei Verkehrssysteme waren für die Verbindung der beiden Ausstellungsflächen im Rennen. Die Seilbahn und E-Busse konkurrierten dabei eine Weile, doch am Ende überwogen die Vorteile des seilgezogenen Systems.
25 Minuten hätte die Busfahrt zwischen Spinelli-Park und Luisenpark gedauert, während die Seilbahn für den Transport wenige Minuten braucht. Außerdem erfüllt das Konzept auch die wichtigen Faktoren der Barrierefreiheit und der hohen Förderkapazität zur vollsten Zufriedenheit der Veranstalter.
Die Stationen
Die beiden Stationsgebäude der BUGA 23 Seilbahn werden mit einem Echtglasdach und einer teilweisen Holzfassa de realisiert. Die Stationen sind leicht erhöht, damit die Kabine beim Verlassen der Station über genug Bodenabstand verfügt. Im Spinelligelände wird sich außerdem der Antrieb befinden. Zusätzlich werden an den Seiten Medienflächen integriert, damit die Besucher über alle Ereignisse informiert werden können.
Auf ein Neues
Seilbahnstation Spinelli Copyright: MOJA Design GmbH / Doppelmayr Seilbahnen GmbH und Northern Light
Akzeptanz
„In Koblenz waren manche Bewohner zu Beginn skeptisch gegenüber der Seilbahn. Nach der Realisierung, als sich der Nutzen klar herausgestellt hat, waren alle begeistert. Ich bin sicher, dass auch in Mannheim die Seilbahn gut ankommen wird“, so Nadine Haas, Projektleiterin bei DOPPELMAYR.
Nicht nur die Projektleiterin, sondern auch die Verantwortlichen der BUGA sehen der vorsichtigen Zurückhaltung der Bevölkerung gelassen entgegen. Auch eine dauerhafte Installation der Anlage stand im Raum und wird manchmal noch vorsichtig ins Gespräch gebracht. Doch wirklich damit rechnet keiner der Zuständigen.
„Die Besucherzahlen werden während der Bundesgartenschau vermutlich deutlich ansteigen, die Seilbahn bietet deshalb ein wichtiges Instrument, um die Barrierefreiheit der Besucher einfach zu gewährleisten. Mit dem Ende der Veranstaltung rechnet man damit, dass die Besucherzahlen auf den derzeitigen Wert zurückfallen und dieses Personenaufkommen ist sehr gut mit den bereits vorhandenen Diensten zu bewältigen“, berichtet ein Sprecher der BUGA.
Der Baubeginn für die etwa zwei Kilometer lange Seilbahn ist mit Frühjahr 2022 geplant.
Eine Seilbahn verbindet 2023 den Klimapark auf dem Spinelli-Gelände mit dem Luisenpark. Karte: BUGA 23/ Strauss
BUGA SEILBAHN
BUGA SEILBAHN
- Die Seilbahn wird mit Ökostrom betrieben
- Geplant ist eine Weiterverwendung dieser Seilbahn nach der BUGA 2023
- Studie mit der Hochschule Darmstadt (die Erkenntnisse aus dieser Untersuchung werden anschließend veröffentlicht, um das Bewusstsein für eine urbane Seilbahn zu erhöhen.)